Es ist durchaus ratsam Lawinenkurse zu besuchen, um zumindest einen Einblick in die Komplexität der Materie »Schnee und Lawinen« zu bekommen. Wir müssen jedoch auch zur Kenntnis nehmen, dass es bis heute keine verlässliche Methode zur Vermeidung von Lawinen gibt und selbst erfahrenste Alpinisten in Lawinen ums Leben kommen.
Die Lawinenexperten sind sich einig:
»Es gibt keine sichere bzw. vollkommen richtige Einschätzung der Lawinensituation. Wer in dieser Materie Sicherheit verspricht, ist ein Ignorant oder ein Scharlatan«.
Werner Munter / Schweizer Lawinenexperte
»Entschuldigt bitte meine provokativen Worte, wenn ich sage, dass diejenigen, die immer noch auf eine Methode zur Beurteilung der Lawinengefahr warten, die uns in unserem Handeln unfehlbar macht, lieber wieder an das Christkind oder den Osterhasen glauben sollten.«
Peter Geyer / Ausbildungsleiter des Deutschen Bergführerverbandes
»Es gibt keine definitive Methode um die Lawinengefahr einzuschätzen.«
Patrick Nairz / Lawinenwarndienst Tirol
Laut Aufzeichnungen des Lawinenforschungsinstituts SLF/Davos beträgt die durchschnittliche Verschüttungstiefe aller 729 Ganzverschütteten im Zeitraum von 20 Jahren nur 70 cm. Lediglich 10% wurden tiefer als 1,5 m verschüttet.
Laut Untersuchungen von Dr. Brugger überleben rund 90% der Lawinenopfer den Lawinenabgang und die ersten 15 Minuten.
Wie zudem aus einem Artikel von Dr. Summan hervorgeht, gibt der Schnee relativ viel Sauerstoff ab. Allerdings atmet der Verschüttete mit zunehmender Zeit sein eigenes Kohlendioxid wieder ein und verliert dadurch sein Bewusstsein. Nach 15 Minuten sinken die Chancen lebend geborgen zu werden rapide.
Lawinenschnee verfestigt sich erst mit der Zeit
In den ersten 15 Minuten nach einem Lawinenabgang ist der Schnee zwar meist dicht gepackt, jedoch noch nicht gefroren. Die Lawine verfestigt sich erst mit zunehmender Zeit und lässt in den aller meisten Fällen unmittelbar nach einem Lawinenabgang, durchaus noch ein rasches Ausgraben des Verschütteten zu. Obwohl tiefere Verschüttungen eher selten sind, zeigen Beispiele aus der Praxis, dass auch Lawinenopfer aus größeren Tiefen noch zeitgerecht und dadurch lebend geborgen werden konnten. (Daten SLF und Kuratorium für alpine Sicherheit)
1,0 m tief verschüttet (Zermatt 2004).....................................gerettet in 5 Minuten
1,5 m tief verschüttet (Davos 2002)........................................gerettet in 7 Minuten
2,5 m tief verschüttet (Jamtal 1999).......................................gerettet in 10 Minuten
Unverschüttete Kameraden reagierten trotz Stress und Panik instinktiv richtig, sobald etwas an der Oberfläche sichtbar war.
In den Wintern 1994/95, 1996/97 und 2003/04 gelang es sogar alle Ganzverschütteten zu retten (100%) , die von ihren Kameraden aufgrund von zufällig sichtbaren Teilen gefunden wurden. Datenquelle: Winterberichte SLF/Davos
Es galt einen Ausrüstungsgegenstand zu entwickeln, welcher bei einem Lawinenabgang verlässlich auf der Lawinenoberfläche bleibt, von Weitem gut zu sehen ist und über eine Verbindungsleine direkt zum Verschütteten führt. Damit könnte jeder Beteiligte den verschütteten Kameraden sofort finden und retten.
Die Ortung mit dem AVALANCHE BALL ist einfach und logisch. Sofort sehen und retten:
Sofort nach Lawinenstillstand wissen die Kameraden wo der Verschüttete liegt. Die Retter brauchen...
Bei allen Tests und in der Praxis, lag der AVALANCHE BALL immer gut sichtbar auf der Lawinenoberfläche, talwärts vom Verschütteten. Die bisher zeitaufwändigen und übungsbedürftigen LVS-Suchtechniken wie Grobortung, Feinortung und Punktortung entfallen zur Gänze! Entgegen der Behauptung so mancher Hobbyexperten, war es weder bei den Versuchen noch in der Praxis notwendig, beim Lawinenball am Seil entlang zu graben.
Zum einen bleibt der Großteil der Verbindungsleine bis zum unmittelbaren Verschüttungspunkt an der Oberfläche. Zum anderen lässt sich die Verbindungsleine aufgrund der speziellen Beschaffenheit und des geringen Durchmessers (4mm) selbst bei dicht gepacktem Schnee (Staubereich!) leicht herausziehen.